Problem Elektroschrott

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Was Müllberge aus Altgeräten für unser Klima bedeuten, lesen Sie hier.
Das Icon zeigt einen Mülleimer mit defekten Elektro-Geräten.

Immer mehr Elektrogeräte landen immer schneller im Müll. Die Menge an Elektroschrott wächst jährlich um drei bis fünf Prozent. Dabei spart eine längere Nutzungsdauer der Geräte nicht nur CO2 ein, sondern reduziert auch den Verbrauch von Metallen, seltenen Erden, Wasser und Chemikalien. Hier setzt der Reparaturbonus Thüringen an.

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Weltweit steigt die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Frischwasser, Land und Rohstoffe. In der Folge nehmen damit verbundene globale Umweltprobleme wie Klimawandel, Bodendegradierung oder Biodiversitätsverlust zu. Zugleich wächst die Menge an Elektroschrott jährlich um 3 bis 5 Prozent. Deutschland nahm 2019 mit 19,4 Kilogramm pro Einwohner hierbei eine weltweite Spitzenposition ein. 

Gegen steigenden Ressourcenverbrauch

Viele knapp werdende Rohstoffe sind nicht substituierbar. Oberste Priorität muss also das Sparen von Ressourcen haben: ein reduzierter Verbrauch von Metallen, seltenen Erden, Wasser und Chemikalien. Neben der Minimierung des Materialverbrauchs müssen die Stoffe deutlich länger als bisher im Produktkreislauf gehalten werden.

Jenseits von Einsparungen und Effizienzsteigerungen bei der Herstellung, kann dies nur gelingen, wenn Produkte länger genutzt werden. Hierfür müssen Geschäftsmodelle, die auf Nutzen statt Besitzen ausgelegt sind, aus der Nische geholt werden. Produkte müssen so designt werden, dass deren Wiederverwendung, Reparaturfähigkeit, Ausbaufähigkeit und letztlich Recyclingfähigkeit gewährleistet sind.

Der private Konsum mit seinem Anteil von rund 60 Prozent am deutschen Bruttoinlandsprodukt ist dabei ein entscheidender Faktor. Durch ihre Kauf- oder auch Nichtkaufentscheidungen üben Verbraucher Einfluss auf Art und Menge des Ressourceneinsatzes aus. Deshalb ist es wichtig, ökonomische Anreize für eine längere Nutzungsdauer von Produkten zu schaffen und den Wettbewerb schrittweise in Richtung Qualität und Haltbarkeit zu lenken.

Nutzungsdauer von Geräten verlängern

Seit einigen Jahren mehren sich die Hinweise darauf, dass die Lebens- bzw. Nutzungsdauer elektrischer und elektronischer Produkte gesunken ist. Der häufigste Grund für einen Austausch von Elektrogeräten ist dabei in 57 Prozent der Fälle ein Defekt.

Dem Trend zu einer kürzeren Lebensdauer von Produkten steht der Wunsch zumindest von großen Teilen der Verbraucher:innen entgegen, ihre Geräte länger nutzen zu können. So beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Mobiltelefons circa zwei Jahre. Verbraucher möchten ihr Gerät aber im Durchschnitt rund vier Jahre nutzen.

Eine Studie des Ökoinstituts im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands aus dem Jahr 2020 hat die Lebenserwartung von Smartphones, Waschmaschinen, Notebooks und Fernsehern bewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Haltbarkeit, wie von Verbraucher:innen gewünscht, pro Jahr 3,93 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent einsparen würde. Zugleich würde so das Haushaltsbudget der Verbraucher jährlich um 3,67 Milliarden Euro entlastet.

Eine deutlich längere Nutzungsdauer als bisher ist vor allem bei Produkten wünschenswert, deren Herstellung und spätere Entsorgung mit hohen Umweltauswirkungen im Vergleich zur Nutzungsphase einhergeht. Dies trifft speziell auf IT-Geräte wie Laptops und Smartphones zu.

Aber auch bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Spülmaschinen oder Staubsaugern, deren Hauptumweltauswirkungen in der Nutzungsphase liegen (Stromverbrauch), ist eine lange Nutzung heutzutage meist vorteilhaft.

Der Reparaturbonus Thüringen

Auch wenn sich die Verbraucher:innen eine längere Lebensdauer von Elektrogeräten wünschen – ohne eine Reparatur ist sie oft nicht zu erreichen. Obwohl eine Reparatur aus ökologischen Gründen erstrebenswert wäre, ist sie für den Einzelnen wirtschaftlich oft nicht sinnvoll. Die Reparaturkosten in Europa sind vergleichsweise hoch im Vergleich zum Preis von Neugeräten, die meist in Billiglohnländern produziert werden.

Ziel des Reparaturbonus Thüringen ist es deshalb, einen finanziellen Anreiz für die Reparatur von Elektrogeräten zu schaffen und sie länger nutzbar zu machen. Selbst wenn sich einzelne Verbraucher:innen nach der Reparatur des Gerätes trotzdem für einen Neukauf entscheiden: Das nun wieder funktionsfähige Altgerät bleibt im Wirtschaftskreislauf.

Das Icon zeigt ein Sparschwein, in das eine Münze geworfen wird.

Aktuell ist keine Antragstellung auf den Reparaturbonus Thüringen möglich.

Eine Neuauflage im Jahr 2024 ist geplant. Das Startdatum und die genaue Ausgestaltung sind noch offen.

gefördert durch: Logo des Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz des Freistaats Sachsen